Sehr geehrte Spender, liebe Freunde!

Die zahlreichen Spenden für meine „Hilfe für Kinder“ haben es mir auch in diesem Jahr ermöglicht, vielen bedürftigen rumänischen Kindern und Familien Freude und notwendige Hilfe zu bringen.
Dafür danke ich allen Sponsoren ganz herzlich!

Nothilfe für Menschen in der Ukraine:
Als im Februar d. J. der schreckliche Krieg in der Ukraine ausbrach, flüchteten viele Ukrainer nach Rumänien – ein direktes Nachbarland! - oder gerieten zu Hause in Not und benötigten Hilfe. Bis heute kamen über 2 Millionen ukrainische Flüchtlinge nach Rumänien, von denen 85.000 hier blieben.

Erfreulicherweise boten einige Sponsoren mir Geld für sie an oder reagierten auf den Aufruf von Frau Doris Clausen in Neuss oder meine Bitte auf unserer Homepage und überwiesen zahlreiche Spenden für die Ukraine-Nothilfe auf das Vereinskonto.

Der Sozialassistent Augustin Iuga, mit dem ich sehr gut zusammenarbeite, hat dann mit diesen Spenden Not leidende ukrainische Flüchtlinge unterstützt, die nach Temeswar gekommen waren, z.B. einige Mütter mit Kindern, die nach Westeuropa weiterreisen wollten, aber kein Geld mehr hatten. Für sie hat er die Weiterfahrt organisiert und finanziert. Außerdem hat er für Ukrainer, die zu Hause geblieben waren, dringend benötigte Hilfsgüter, wie Konserven, Suppenkonzentrat, Babynahrung, Pampers, Seife, Medikamente und Verbandsmaterial, gekauft, die mit Konvois verschiedener Hilfsorganisationen in die Ukraine gebracht wurden. Anfangs fuhren einige Transporte von hier aus bis in die Nähe von Kiew, in letzter Zeit aber nur bis Czernowitz (Partnerstadt von Temeswar) zu einer christlichen Organisation, die die Sachen dann gezielt und zuverlässig an Bedürftige verteilt. Leider ist es zu gefährlich, bis in die Kriegsgebiete zu fahren, auch wenn dort die Not größer ist.

Kinderarmut und geringe Bildungschancen, vor allem auf dem Land:
Viele rumänische Kinder brauchen nach wie vor dringend Hilfe für ihren Lebensalltag, ihre Schulbildung und bei gesundheitlichen Problemen. Ich möchte meine Informationen vom letzten Jahr durch einige neue Umfrageergebnisse von „Salvati Copiii“ (= Rettet die Kinder) und „World Vision Romania“ ergänzen:

  • Über ein Drittel der Kinder in Rumänien lebt unterhalb der Armutsgrenze, vor allem in ländlichen Gegenden.
  • Ein Fünftel hat nicht genug zu essen.
  • Ein Drittel aller Minderjährigen war nach eigenen Angaben häuslicher Gewalt ausgesetzt.
  • Die Hälfte der Kinder war noch nie beim Arzt.
  • 10 % der Kinder auf dem Land besuchen keine Schule.
  • Viele brechen die Schule nach wenigen Jahren ab.
  • Die Pandemie mit längeren Perioden Online-Unterricht hat die Bildungschancen stark beeinträchtigt. Mehr als 200.000 rumänische Schüler/innen konnten nicht am Home-schooling teilnehmen.
  • Bei 20 % der Jugendlichen ab der 9. Klasse können die Eltern die zusätzlichen Kosten für die Fahrten zu weiterführenden Schulen in größeren Orten oder die Unterkunft dort nicht bezahlen, was oft den Schulabbruch zur Folge hat. (Ihre Zahl wird wohl leider noch steigen, wenn der rumänische Staat – wie angekündigt – seine Zuschüsse von etwa 40 Euro pro Schüler streicht.)

Viele benachteiligte Schulkinder erhielten wichtige Hilfe:

  • Schulutensilien
  • Kleidung für den Schul- und Sportunterricht
  • Mittagessen
  • Hausaufgabenbetreuung
  • Fahrt- oder Internatskosten
  • Nachhilfestunden vor wichtigen Prüfungen.

Rumänische Familien in finanzieller Not:
Leider hat sich die Lebenssituation für viele rumänische Familien in den letzten Monaten deutlich verschlechtert, weil die Preise für Lebensmittel, Strom, Gas und Brennholz stark ansteigen. Die Inflationsrate betrug im Januar 2022 8,35 % und stieg bis August auf 15,32 % und liegt damit deutlich höher als in Deutschland.

Da die Ärmsten der Gesellschaft – wie überall – davon am stärksten betroffen sind, bin  ich dankbar, dass ich in den letzten Monaten vielen sozial schwachen Familien in Notsituationen helfen konnte.

Erfreuliche Ergebnisse unserer „Hilfe für Kinder“:
Die zahlreichen Spenden haben auch im letzten Jahr viel Positives bewirkt, wie z.B. diese Ergebnisse zeigen:

  • 18 bedürftige Kinder erhalten im Moment eine Kindergarten-Patenschaft.
  • 2 Schülerinnen, die jahrelang unterstützt wurden, haben im Juni ihr Bakkalaureat mit guten Noten bestanden.
  • Die beiden jüngsten Kinder der armen, kinderreichen Familie O. konnten im Sommer ihr Studium erfolgreich beenden. Jetzt stehen alle 15 Kinder auf eigenen Füßen! (8 von ihnen, die studiert haben, waren regelmäßig unterstützt worden.)
  • 14 Jugendliche, die nach ihrer Entlassung aus dem Kinderheim völlig hilflos waren, wurden von einem Ehrenamtlichen bei der Wohn- und Arbeitssuche und von Sponsoren bei ihren ersten Miet- und Verpflegungskosten unterstützt, bis sie ihre Situation so weit festigen konnten, dass sie allein zurecht kamen.
  • 5 Familien wurde mit Geld für dringende Medikamente oder Operationen für ein Kind oder Elternteil geholfen.
  • 8 Familien konnten persönliche Krisen (Tod des Vaters, drohende Wohnungskündigung) mit Spendenhilfe überwinden.
  • 2 arme Familien konnten ein Badezimmer herrichten und
  • 4 Familien ein Haus renovieren oder weiterbauen, so dass sie bald menschenwürdiger wohnen können.

Ich bitte Sie, meine „Hilfe für Kinder“ in Rumänien weiter zu unterstützen, insbesondere für:

  • bessere Verpflegung von Kindern in Heimen und armen Familien;
  • Ausbildungsförderung vom Kindergarten bis zur Universität;
  • Hilfe bei gesundheitlichen Problemen;
  • Freude für Kinder, auch an Weihnachten;
  • Unterstützung sozial schwacher Familien für ihren Lebensalltag;
  • Winterhilfe (Brennholz, warme Kleidung).

Herzlichen Dank an alle Sponsoren, die in diesem Jahr vielen armen und benachteiligten rumänischen Kindern, Jugendlichen und Familien wertvolle Hilfe und viel Freude geschenkt haben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Gesundheit und eine erfüllte Zeit.

Mit herzlichen Grüßen aus Temeswar
Mechtild Gollnick

 

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